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von Schloss Eggenberg
Die erste Siloah-Reise dieses Jahres führte nach Graz, in die steiermärkische Kulturhauptstadt von 2003. Hierzu traf sich die Reisegruppe – bestehend aus 15 Personen, davon fünf Rollstuhl-BenutzerInnen – am Samstag, den 1 Juni, um 7 Uhr 30 in Siloah. Nachdem unser Gepäck und die Rollis in den beiden Kleinbussen – diese wurden von Eva und Chris gefahren – verstaut waren, konnte gegen 9 Uhr 30 gestartet werden.
Sa, 1. Tag: Zunächst ging es auf der A8 am Rande des Voralpenlandes in Richtung Salzburg. Diese Autobahn ging in Österreich in die A1 über, die auch ein Stück durch Oberösterreich führt. An der Raststätte „Mondsee“ mit Blick auf den See wurde eine längere Pause eingelegt. Im weiteren Streckenverlauf wurde dann auf die A9 gewechselt, die sich durch viele Tunnels und die dortigen Alpenregionen führt. Schließlich erreichten wir unser Ziel, das Hotel „Rommz“, in dem die barrierefreien Zimmer auf die einzelnen Stockwerke verteilt sind. Nach dem Abendessen saßen wir noch gemütlich auf der Terrasse zusammen. Dies geschah während dieser Woche noch des Öfteren.
So, 2. Tag: Heute ging es zum Schloss und Park Eggenberg, das sich am nordwestlichen Stadtrand von Graz befindet. Das besondere dieser Schloss-Architektur besteht darin, dass sich diese an folgenden zeitlichen Aspekten orientiert: Tage (365 Fenster), Monate (31 Räume pro Stockwerk), Wochen (52 Türen), Stunden (24 Prunkräume), Minuten (insgesamt 60 Fenster) sowie Jahreszeiten (vier Ecktürme). In diesem Sinne ließ Fürst Hans Ulrich von Eggenberg dieses Schloss um 1625 erbauen.

Darin begann im Planetensaal, der mit astronomischen Motiven ausgestattet ist, eine Führung durch die sehenswerten fürstlichen Prunkräume. Anschließend sahen sich manche noch einige der übrigen Räume an – in einem gab es eine Münzsammlung zu sehen. Nicht minder betrachtenswert ist der um die Mitte des 19. Jahrhunderts entstandene Landschaftsgarten, den das Schloss umgibt. Besonders beeindruckend waren die großzügig gestalteten Baumgruppen und ein Teich mit einer tiefhängenden Trauerweide. Ein Hingucker war auch der Rosenhügel mit seinem chinesischen „Schattenspender“ auf dem Plateau und den rund 350 verschiedenen Rosen. In diesem Park gaben uns auch radschlagende Pfaue eine Sondervorstellung. Im dortigen barrierefrei zugänglichen Café-Pavillon stärkten wir uns mit Kaffee und Kuchen und natürlich Eis.
Mo, 3. Tag: An diesem Tag ging es mit der Straßenbahn – die Haltestelle war praktischerweise nicht weit vom Hotel entfernt – in die Innenstadt von Graz. Dort trafen wir uns um 12 Uhr zu einer barrierefreien Stadtführung, bei der wir in launischer Weise einiges über diese Stadt erfuhren. Zunächst ging es vom zentralen Hauptplatz mit dem stattlichen Rathaus und dem Erzherzog-Johann-Brunnen zur nahen Franziskanerkirche von 1525, an die sich kleine Läden schmiegen. Dann ging es zum Landhaus mit seiner beeindruckenden Fassade. Eindrucksvoll ist auch dessen Innenhof mit den Arkadengängen, die sich über drei Etagen erschrecken. Dieser ab 1557 errichtete Gebäudekomplex, der an einen venezianischen Palazzo erinnert, ist nun Sitz des steirischen Landesparlaments. Nun ging es zu einem Haus am Glockenspielplatz, unter dessen Giebel sich ein Glockenspiel befindet. Da dieses zu diesem Zeitpunkt bedauerlicher Weise nicht in Aktion war, erzählte uns die Führerin, dass von den 24 Glocken zu bestimmten Zeiten drei unterschiedliche Melodien erklingen, wozu sich zwei Figuren drehen. Den Abschluss bildet dann noch ein krähender Hahn. Von diesem Platz ging es wieder zurück zum Ausgangspunkt. Der Nachmittag war zur freien Verfügung. Dies nutzten manche für Museumsbesuche, andere gingen shoppen oder sahen sich genauer in der in der Altstadt um. Dort traf man sich auch, um in geeigneten Lokalen zum Abendessen.

Di, 4. Tag: Bei sommerlichen Wetter ging es zunächst zur Burg Rabenstein bei Frohnleiten – ca. 30 km nördlich von Graz. Nach einer Schnellstraße folgten die beiden Kleinbusse einem ziemlich schmalen Sträßchen, das sich durch eine Auenlandschaft entlang der Mur zieht. Schließlich erreichten wir unser erstes Ziel – die Burg Rabenstein, die um das 15. Jahrhundert auf einem markanten Felsen erbaut wurde. Dort hinauf führt ein gläserner Lift, der sich um 180 Grad dreht. In dieser Burg wurden wir zunächst in einen Prunkraum geführt, wo wir von der Führerin einiges über dieses Kastell und den letzten Besitzer erfuhren. Da dieser bei Toshiba eine leitende Stelle innehatte, übernahm diese Firma nach seinem Tod die Verwaltung von Rabenstein. Nach diesen Ausführungen folgte eine interessante Führung durch die Ausstellung „Japaneum“, die ebenfalls auf die Initiative dieses Burgherrn zurückging. Auf drei Etagen gewannen wir hierbei Einblicke in die Lebenswelt des alten Japan bis zur letzten Jahrhundertwende. Hierbei wurden auch die kulturellen Beziehungen zwischen Österreich und Japan dokumentiert. Übrigens: Weil jener Burgherr in seinen späteren Jahren auf den Rollstuhl angewiesen war, ließ er in dieser Burganlage vieles barrierefrei gestalten. Anschließend ging es in das nahe Städtchen Frohnleiten, dessen Mittelpunkt der langgezogene Hauptplatz bildet, der überwiegend autofrei ist. Somit war dies eine gute Ausgangslage, um an diesen Platz ungestört zu flanieren, Straßencafés zu besuchen und/oder sich einige Sehenswürdigkeiten – wie z.B. die vergoldete Mariensäule von 1732 – genauer anzusehen. Die meisten von uns begaben sich sogar zum Volkshauspark, der unterhalb der Stadt an der anderen Mur-Seite angelegt wurde. In diesem länglichen Park mit seinen Plattenwegen gibt es neben Rhododendren und Rosen auch seltene Blumen zu sehen. Gegen 17 Uhr ging es auf der direkten Strecke zurück nach Graz.
Mi, 5. Tag: Heute war der – fast – programmfreie Tag, der in der Grazer Innenstadt verbracht wurde. Dort wurde diese Zeit u.a. dafür genutzt, um weitere Museen zu besuchen oder/und zu shoppen. Aber auch, um sich einen Gesamteindruck von Graz zu verschaffen. Am frühen Abend ging es zu einem ganz besonderen Highlight – einer Buschen-Schänke am nordöstlichen Stadtrand von Graz. Da es ein warmer Abend war, konnten wir es uns in einer lauschigen Laube gemütlich machen. Unterstützt wurde dies durch eine vielfältige Auswahl an Weinen und Speisen, die für diese Gegend typisch sind. Davon beschwingt ging es später zum Hotel zurück.

zwei Wahrzeichen von Graz
Do, 6. Tag: An diesem Tag fuhren wir zum „Kulturhaus Graz“, um bei einer Architekturführung einiges über dieses Bauwerk zu erfahren. So wurde dieses Gebäude anlässlich der Europäischen Kulturhauptstadt 2003 errichtet – somit erhielt Graz zudem ein neues architektonisches Wahrzeichen. Geplant wurde diese eigenwillige Gestaltungsform, die u.a. als Nilpferdbaby bezeichnet wird, bereits zu Beginn des Jahrtausends von den Architekten Peter Cook und Colin Fournier. Hierbei wurde übrigens die denkmalgeschützte Fassade des dortigen Warenhauses aus den Jahren 1846/48 in dieses Gebäude integriert. Neben Architekturführungen in diesem Kunsthaus gibt es Ausstellungen zeitgenössischer Kunst zu sehen. Nach dieser Architekturführung ging es rollend/gehend über die Mur zum nahen Schlossberg und von dort per Lift auf dessen Plateau. Darauf befindet sich seit Mitte des 16. Jahrhunderts der Uhrturm mit den mächtigen Zifferblättern. Das Besondere an dieser Uhr besteht darin, dass es zunächst nur den weithin sichtbaren großen Zeiger für die Stunden gab – jener für die Minuten kam erst später dazu. Nahe dieses Turms gibt es ein barrierefreies Lokal mit großer Terrasse, in dem wir uns kleine regionale und internationale Gerichte schmecken ließen. Anschließend sahen sich noch einige auf dem Schlossberg um, von dem sich ein schöner Ausblick über Graz genießen lässt.
Fr, 7. Tag: Am vorletzten Tag dieser erlebnisreichen Städtereise ging es zum Zisterzienserstift Rein bei Gratwein-Straßengel, etwa 18 km nordwestlich von Graz. Dieses 1129 gegründete Stift wird als das älteste Zisterzienserkloster der Welt bezeichnet, das seither immerzu ein aktives Kloster sein konnte. Durch einen Teil dieser Klosteranlage führte uns ein Pater, dessen Ausführungen sehr erfrischend waren (er meinte u.a., dass uns abends Frau Heimann über das Gehörte ausfragen würde, was sie jedoch zum Glück nicht tat). Vom Klosterhof aus ging es zunächst zu einer Art Wandelhalle – dort hingen Gemälde, die sowohl verschiedene Stadien des Klosters als auch Persönlichkeiten zeigten, die zur Entwicklung des Stifts beitrugen. Anhand dieser Bilder erläuterte der Pater die Entstehung und Ausbauphasen des Klosters. Höhepunkt dieser Führung war zweifellos die grandiose Ausstattung der barocken Kirche, der übrigens 1979 der kirchliche Ehrentitel Basilika zuerkannt wurde. Dieses eindrucksvolle Gotteshaus wurde in den Jahren 1738/47 errichtet. Abschließend wurde uns noch ein gut erhaltenes Skelett gezeigt, das bei Renovierungsarbeiten gefunden wurde. Es wird vermutet, dass es sich hierbei um die Gebeine des steirischen Markgrafen Leopold I. handelt – dem Stifter des Klosters. Anschließend begaben wir uns noch in die nahe Stifts-Taverne, um uns nach den vielen Eindrücken zu stärken und den dortigen Aufenthalt bei sommerlichen Temperaturen im Freien zu genießen.
Sa, 8. Tag: Schnell war die Woche vergangen und nun mussten wir die Rückreise antreten, für die wieder dieselbe Strecke gewählt wurde, als bei der Hinfahrt. Zwar sollte eine andere Raststätte angesteuert werden, doch diese hatte ihre Pforten geschlossen. Somit ging eine schöne, erlebnisreiche Woche zu Ende, die mit vielen bleibenden Eindrücken von Graz und dessen nördliches Umland erfüllt war. Auch mit dem Wetter hatten wir Glück – es gab nur einen kräftigen Schauer, der länger anhielt.
Werner Müller
Das Hotel ist ein zehnstöckiges Hochhaus, das schon zu DDR-Zeiten als Unterkunft für SportlerInnen im Einsatz war und nach Umbau auch über rollstuhlgerechte Zimmer verfügt. Das Haus wird inklusiv geführt; d.h. es arbeiten auch Menschen mit Handikap im Service. Das Hotel ist mit den Gedanken an Paralympics für gehandicapte Sportler umgestaltet worden. Es ist durchgehend ohne Schwellen befahrbar. Zwei schnelle Lifte stehen zur Verfügung und bringen einen auch auf die oberste Etage, von wo aus man einen grandiosen Rundumblick genießen kann. Rund um das Sporthotel befinden sich große Sportanlagen wie die Schwimmhalle und das Fußballstadion, das ca. 30 000 Menschen fasst. Das Hotel ist gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Das Zentrum Rostocks in nach kurzer Fahrt gut erreichbar.
Auf unserem Besichtigungsprogramm standen Warnemünde, Rostock, Bad Doberan und das Deutsche Bernsteinmuseum. Warnemünde liegt ca. 15. km von Rostock entfernt an der Ostsee und ist ein beliebter Badeort mit einem wunderschönen, breiten und langen Sandstrand, der auch durch besondere Zugänge für RollstuhlfahrerInnen benutzbar ist. Es stehen besonders konstruierte Rollis zur Verfügung, die Körperbehinderten ein Bad in der Ostsee ermöglichen.
Überhaupt kann erfreulicherweise festgestellt werden, dass Warnemünde vieles für Menschen im Rollstuhl ermöglicht. So gibt es ausreichend Behindertenparkplätze, Toiletten und Rampen. Allerdings sind viele Geschäfte am Alten Strom wegen der Treppen am Eingang für Rollis nur schwer oder gar nicht betretbar. Besonders gefallen hat uns der Strand mit seinen tollen Strandbars, die breite Promenade, der sogenannte „Teepott“, der Leuchtturm und die Strecke entlang am Alten Strom, wo sich Geschäfte, Fischbuden, Cafes und Restaurants dicht an dicht zu beiden Seiten des Flusses reihen und wo auch die Boote für die Hafenrundfahrt anlegen. Um an einer Hafenrundfahrt teilnehmen zu können ist es allerdings ratsam, auf den Elektrorollstuhl zu verzichten und in einen „Schieber“ umzusteigen. Kräftige Seeleute helfen dann beim Besteigen des Schiffes. Die Hafenrundfahrt lohnt sich. Man sieht den neugebauten Yachthafen mit Luxushotel auf eigener Insel, das Naturschutzgebiet und die riesigen Hallen der Werften, die heute wieder florieren, nachdem sie mehrfach Pleite gegangen waren. Das große Geschäft sind die riesigen Kreuzfahrtschiffe, die hier gebaut werden. Warnemünde ist auch Anlege-und Umsteigehafen für diese Riesen der Meere.
Ein Besuch im barrierefrei umgebauten Heimatmuseum gab uns einen Einblick in das harte Leben der Fischer und Schiffer früherer Zeiten. Das originale, kleine und enge Haus wurde so geschickt umgebaut, dass es das alte Flair behalten hat und trotzdem sogar mit E-Rollis zu besichtigen ist. An der Promenade befinden sich viele gute Hotels, wie das berühmte Hochhaushotel „Neptun“, das schon zu DDR-Zeiten von einem schwedischen Architekten entworfen wurde und das heute zur Luxusklasse zählt. Im Kurhaus, das schon in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts im Bauhausstil errichtet wurde, finden auch Kurkonzerte statt. So verbrachten wir einen sonnigen Sonntagnachmittag mit Musik von Jazz bis Schlager und Evergreens im Kurgarten. Warnemünde hat viel zu bieten: Fußgängerzone, Hafen, Strand, malerische Altstadt und den quirligen Flair einer Hafenstadt.
Bad Doberan punktet mit ganz verschiedenen Attraktionen. Da ist die beeindruckende, riesige Klosteranlage aus dem zwölften Jahrhundert mit dem Backsteinmünster und den noch bestehenden Wirtschaftsgebäuden der Zisterziensermönche, die hier jahrhundertelang lebten und dann die klassizistischen Gebäude vom Beginn des 19. Jahrhunderts, als hier die Adeligen eine Badekultur schufen. Dazu fährt hier noch eine dampfbetriebene Lok, „Molly“ genannt. Gerne wären wir mitgefahren, was sich aber für unsere Gruppe als zu mühsam erwies. Für einzelneSchieberollstuhlfahrerInnen wäre es aber machbar. Na ja, nicht besonders schön für uns, aber es gab auch so genug zu sehen.
Rostock, die alte Hansestadt, ist sehr behindertenfreundlich. Ganz zentral befinden sich vor der Universität etliche Behindertenparkplätze. Die große, belebte Fußgängerzone entlang der Kroepelinerstraße, bietet ein glattes Pflaster und schwellenlos zugängliche Geschäfte schier ohne Ende. In das große Marienmünster aus dem Mittelalter mit der berühmten astronomischen Uhr kommt man mit dem Rolli über eine etwas schwierig zu befahrende Rampe. Im ebenfalls mittelalterlichen Rathaus befindet sich eine gute behindertengerechte Toilette. Das war sehr praktisch, denn auf dem großen Marktplatz vor dem Rathaus sind mehrere große Restaurants mit großem Außenbereich, wo wir hervorragend speisten. Rostock, das im zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde, bietet außerdem die älteste Universität des Nordens, einen Stadthafen, mittelalterliche Häuser und Klosteranlagen. Zu besichtigen wäre auch das Archiv von Walter Kempowski, dem 2007 verstorbenen Autor, der seiner Geburts-und Heimatstadt in den Büchern wie „ Tadellöser und Wolf“,“ Uns geht es ja noch gold,“ „Aus großer Zeit“ ein schriftstellerisches Denkmal gesetzt hat, das in den 70ger Jahren als Fernsehserie ein großer Erfolg war.
Im Fischland Zingst- Darss befindet sich in der alten, ehemaligen Klarissen Klosteranlage von Ribnitz-Damgarten das Deutsche Bernsteinmuseum. Der sehr gelungene, barrierefreie Umbau der Anlage hat uns besonders gut gefallen. Hier erfährt man auf eine sehr anschauliche und umfassende Art alles über den Bernstein. Ein schönes Café und der Museumsshop machten den Besuch zu einem Highlight unserer Reise.
Ja, und mit dem Wetter hatten wir auch Glück: es war meist sommerlich heiß. Eine „Dusche“ fingen wir uns nur in Rostock ein, wo wir überrascht beobachten konnten, dass die Einheimischen sich von dem Regen kaum beeindrucken ließen…
Unsere gelungene Reise an die Ostsee macht Lust auf Meer, pardon: auf mehr.
Alice Ach

Tag 1: Nachdem alle im Bus mit Hebebühne ihren Platz hatten und alles Sonstige verstaut war, ging es zunächst auf der A8 in Richtung Stuttgart. An dieser Autobahn wurde bereits in der Raststätte „Aichern“ eine Pause eingelegt. Danach ging es weiter bis zur Ausfahrt „Kreuz Stuttgart“, wo auf die A81 gewechselt wurde, auf der es nun bis zur Ausfahrt „Rottweil“ in südliche Richtung ging. Ab dort den Bundesstraßen 462 und 294 folgend, ging es schon durch die typische Schwarzwald-Landschaft – die meist aus weiten Tälern besteht, die von bewaldeten Höhenzügen begrenzt und zuweilen von kleineren Flüssen durchzogen werden. Ein solches Gewässer ist die Kinzig, an der auch unser Ziel Wolfach lag.
Dort angekommen, ging es nach der Zimmerverteilung zunächst zum Abendessen.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit hatten wir noch eine Nachtwächterführung, die durch das historische Wolfach führte. Hierzu erschien vor dem Rathaus der Führer mit Hut und Umhang, der neben einem Signalhorn auch eine Laterne sowie eine Hellebarde mit sich führte. Letzteres ist übrigens eine Mischform von Hieb- und Stichwaffe. Bei diesem etwa eineinhalbstündigen Rundgang erzählte er allerlei Wissenswertes über die einstige Funktion eines Nachtwächters sowie Geschichten zu dem Städtchen und der damaligen Flößerei. Da dabei – historisch bedingt – mitunter auch einige frauenfeindliche Bemerkungen fielen, blieben entsprechende Kommentare einiger Teilnehmerinnen nicht aus.

ein altes Bauernhaus mit kleinen Garten
Tag 2: Heute ging es zu dem 6 km entfernten Schwarzwälder Freilichtmuseum „Vogtsbauernhof“ bei Gutach. Dort befinden sich neben alten Bauernhäusern u.a. auch Mühlen und Sägen aus der dortigen Gegend. Die freundliche Führerin erzählte uns, wie in den letzten 400 Jahren im Schwarzwald gewohnt, gelebt und gearbeitet wurde. Im Rahmen der Führung wurde uns der aus dem Jahre 1599 stammende „Hippenseppenhof“ sowie eine Hofkapelle (1736) und ein Hochschwarzwälder Speicher (1590) vorgestellt. Letzterer diente vor allem der Aufbewahrung von Lebensmitteln. Da dieses Bauernhaus neben dem für diese Gegend typisches Walmdach auch höhere Türschwellen hat, konnten die Rollstuhl-BenutzerInnen nicht in die Räumlichkeiten. Deshalb zeigte uns die Führerin aus einem Fenster heraus die häusliche Bibel und einige andere Gegenstände. Nachmittags gab es vor dem Falkenhof (1717) noch eine interessante Vorführung, bei der anschaulich gezeigt wurde, wie Strohschuhe handwerklich hergestellt werden.
An den Abenden saß man – je nach Wetterlage – noch vor dem Hotel oder im Gruppenraum zusammen, um sich zu unterhalten oder/und zu spielen. Manche unternahmen gelegentlich noch einen Roll-Spaziergang
Tag 3: An diesem Tag stand eine Fahrt mit der Sommerbergbahn auf dem Programm, deren Talstation sich in Bad Wildbad befindet. Um dorthin zu gelangen, führte die Route durch das idyllische Kinzig-Tal und an Freudenstadt vorbei. Am Ziel angekommen, wurde rollend/gehend die Talstation der höchsten Standseilbahn Baden Württembergs erreicht, die uns in wenigen Minuten auf den Sommerberg (784) brachte, wo wir zunächst das Café & Aussichtsrestaurant mit seinen großen Fenstern besuchten. Danach erkundeten einige die Umgebung und gelangten somit zum „Baumwipfelpfad Schwarzwald“. Mit unseren Bus ging dann wieder talwärts und zurück nach Wolfach.
Tag 4: Über die Ortschaften Haslach und Elzach ging aus dem Schwarzwald nach Freiburg, dessen mittelalterlicher Stadtkern von kleinen Bächen durchzogen wird. Diese dienten sowohl als Brauch- und Löschwasser als auch zur Viehtränke. Bei dem 90-minütigen Rundgang brachte uns die Stadtführerin die Entwickelung dieser Stadt näher. Dabei war u.a. zu erfahren, dass die Gründung des heutigen Freiburg auf das Fürstengeschlecht der Zähringer zurückgeht, das Ende des 11. Jahrhunderts dort lebte. Durch die hübsche Konviktstraße mit ihren Boutiquen und Lokalen – in einem Haus wohnte einst der Henker – gelangten wir zunächst zum Schwabentor. Die nächste Station war der Münsterplatz, dessen Mittelpunkt das Münster mit seinem 116 m hohen Turm bildet. Unter Herzog Bertold V. wurde zwar um 1200 mit dem Bau dieses Gotteshaus begonnen, doch aus verschiedenen Gründen konnte die Bauarbeiten erst im Jahre 1513 vollendet werden – weshalb es auch zu unterschiedlichen Baustilen kam. Dann ging es noch zum Rathaus, wo auf die Bedeutungen des alten und neuen Rathauses hingewiesen wurde. Damit endete die interessante Führung, nach der die TeilnehmerInnen kleinere Gruppen bildeten, um noch das eine oder andere zu erkunden.
Tag 5: Heute galt es, noch mehr über Wolfach an der Kinzig zu erfahren. Hierzu trafen wir uns mit der Stadtführerin mittags vor dem Rathaus. Zunächst erfuhren wir u.a., dass dieses Gebäude nach einem Brand im Jahre 1892 im Neo-Renaissancestil wieder aufgebaut wurde. Zudem erklärte sie uns, was es mit den drei Wappen auf sich hat, welche die Balkonbrüstung zieren. Dann ging es zu dem in U-Form errichteten Stadtschloss (1655-1681) mit seinen weiten Innenhof. Während es einst ein fürstlicher Verwaltungssitz war und gräflichen Witwen als Altersruhesitz diente, ist darin nun u.a. das Amtsgericht untergebracht. Dort gibt es auch eine Schlosskapelle, die zwischendurch ganz unterschiedlich genutzt wurde. Erst ein Heimatpfleger sorgte nach dem 2. Weltkrieg dafür, dass sie wieder ihre ursprüngliche Funktion zurückbekam.
Eine weitere Station bei dieser Führung war der Narrenbrunnen nahe der Kinzig, der das vielfältige Fastnachtsbrauchtum dieses Städtchens symbolisiert – wie z.B. die „Geldbeutelwäscher“ vom Aschermittwoch. Ein Stück davon entfernt befindet sich der Flößerpark, der an die einstige Flößerei erinnert. Hierzu erfuhren wir, dass etwa ab dem 11. Jahrhundert in dieser Gegend die Holzbestände als das „Gold des Schwarzwaldes“ galten. Somit war bis ins 17./18. Jahrhundert der Transport von Holz, das zum Teil mit sehr langen Flößen bis nach Holland transportiert wurde, ein einträgliches Geschäft. Jedoch durch die Eisenbahn verlor die Flößerei ab 1865 an Bedeutung. Mit diesen Schilderungen fand die anschauliche und unterhaltsame Stadtführung ihren Abschluss.
Am späteren Abend trafen sich noch alle im Aufenthaltsraum, um mit Roswitha auf ihren Geburtstag anzustoßen. Da Cora in ihrem Smartphone mehr oder weniger zufällig auf das chinesische Horoskop gestoßen war, baten sie nun viele, nachzusehen, welches Sternzeichen sie demzufolge sind und welche Eigenschaften ihnen dadurch zugeschrieben werden. Dies löste allgemeine Heiterkeit aus.
Tag 6: Der letzte Ausflug während dieser Reise führte zu dem 23 km entfernten Städtchen Triberg, dessen alpine Lage für die SchieberInnen kräftemäßig schon eine Herausforderung war. Dort besuchten wir zunächst das Schwarzwaldmuseum, in dem uns im Rahmen einer Führung im ersten Teil einige von den verschiedenartigen Wanduhren der vergangenen Jahrhunderte gezeigt und vorgeführt wurden. Dann ging es – in einer anderen Etage – zu unterschiedlichen Drehorgeln. Hierbei bestand die Möglichkeit, eine solche Drehleier selbst zum Klingen zu bringen.
Nach einem dortigen Imbiss wurden noch die nahen Wasserfälle besucht, die mit einer Fallhöhe von insgesamt 163 Metern zu den höchsten und bekanntesten Naturkaskaden Deutschlands zählen. Bedauerlicherweise wurde den Rollstuhl-BenutzerInnen die direkte Sicht hierzu durch das dichte Blattwerk der Bäume etwas eingeschränkt. Durch das Einsetzen eines starken Regens, blieb nur die Möglichkeit, vorzeitig zum Bus zurück zu kehren und die Rückfahrt anzutreten.

Tag 7: Da der heutige Tag zur freien Verfügung stand, nutzen dies viele dazu, das „Museum für Mineralien und Mathematik“ im zwei km entfernten Oberwolfach zu besuchen – dorthin verläuft der Weg im mehr oder weniger großen Abstand parallel zur Wolfach (Wolf). In diesem Museum gibt es neben Mineralien aus der Region auch anschauliche Verbindungen von Mathematik und Mineralien zu sehen. Danach saß man in Wolfach noch gemütlich im Bistro & Café „Flößerpark“ zusammen. Dort waren übrigens die meisten auch schon am Mittwoch im Anschluss der Stadtführung.
Am frühen Abend gab es mit unserer Reiseleiterin Gunda Gelegenheit, mittels eines großen Tuches mit Halteschlaufen nonverbal aufeinander zu reagieren – indem man auf dem Tuch einen Ball kreisen ließ, der dabei möglichst nicht herunter fallen sollte. Abschließend konnte man sich noch über diese Reise austauschen.
Tag 8: Bei der heutigen Rückreise nach München wurde in Kirchheim in der schwäbischen Alb noch ein Zwischenstopp eingelegt. Hierfür gab es gleich zu Beginn der Fußgängerzone ein geeignetes Lokal, wo wir auch draußen sitzen konnten. Anschließend gab es noch genügend Zeit, um durch dieses schöne Städtchen zu bummeln.
Diese Reise schenkte uns wieder eine Vielzahl von Eindrücken und Erlebnissen, die in Erinnerung bleiben.
Werner Müller

Nach Potsdam führte 2017 die letzte Reise, wozu sich die ReiseteilnehmerInnen – bestehend aus 20 Personen, davon sieben Rollstuhl-BenutzerInnen – am Samstag, den 23. September, in Siloah trafen. Nachdem alles im großen Bus verstaut war, konnte unsere Busfahrerin Grit gegen neun Uhr starten.
Tag 1: Auf der A9 ging es Richtung Berlin, um deren Ende dem Autobahnring (A10) ein Stück nach rechts zu folgen. Auf der A115 gelangen wir dann schließlich nach Potsdam. Unterwegs wurde jedoch an der Raststätte „Hirschberg“ eine längere Pause eingelegt, um uns u.a. zu stärken.
Das dortige Hotel „Bristol Ascot“ – in dem es eine größere Anzahl von barrierefreien Zimmern gibt – befand sich in einem Plattenbaugebiet am Rande von Potsdam. Nachdem dort alle ihre Zimmer bezogen hatten, ging es zum Abendessen, das wir in einem Nebenraum zu uns nahmen, was wohl bei Gruppen generell der Fall ist.
Abends saßen die meisten noch zum Plausch zusammen – manchmal kam es auch zu Brettspiel-Duellen. Gelegentlich zog es manche aber auch an die Bar.
Tag 2: Für die heutige Führung wurde der Bus hinter dem Lustgarten geparkt – in der Nähe der Schiffsanlegestelle an der Havel. Von dort aus machten wir uns auf den Weg, um uns am Alten Markt – beim Obelisken – mit dem Stadtführer zu treffen, der uns etwa zwei Stunden durch die Altstadt führte. Übrigens wurde Potsdam um 993 erstmals urkundlich erwähnt. Von diesem Platz seien das wiederaufgebaute Stadtschloss (1744-1751), das Alte Rathaus (1753-1755) und die evangelische Nikolaikirche (1850) erwähnt. Die nächste Station war dann der Neue Markt mit der prächtigen Fassade des ehemaligen königlichen Kutschstalls (1787). Die Altstadt durchquerend wurde schließlich die einstige Stadtbefestigung erreicht, an deren Stelle nun ein Rad/Fußweg zwischen den Alleebäumen zum Nauener Tor (1754/55) führt. Abschließend ging es noch einige Meter ins nahe gelegene Holländische Viertel, das aus 134 Backstein-Häusern besteht, die Friedrich Wilhelm I. in den Jahren 1733/42 nach dem Konzept eines barocken Stadtgrundrisses anordnen ließ.
Nun ging es zum Bus zurück, um mit diesem nun noch zur „Meierei Potsdam“ zu fahren, die sich an jener Stelle des Jungfernsees befindet, wo der Landschaftspark „Neuer Garten“ (1787) von diesem See begrenzt wird. Die Außengestaltung der Meierei erinnert an südländische Architektur. Nachdem wir dort einen Imbiss zu uns genommen hatten, sahen wir uns noch etwas in dieser weitläufigen Parkanlage um, wozu auch das etwas entfernte Schloss Cecilienhof gehört. Es war jedoch zeitlich nicht mehr möglich, um sich dieses Herrenhaus ansehen zu können. Bleibt noch folgendes zu erwähnen: Gunda machte uns darauf aufmerksam, dass zu Sowjetzeiten einige der dortigen Villen vom sowjetischen In- und Auslandsge-heimdienstes beschlagnahmt wurden – hierzu zählte auch das „Kaiserin-Augusta-Stift“ (1900/02), das als Hauptquartier diente.
Tag 3: Da bis zur Abfahrt zur Schlösser-Rundfahrt per Schiff noch fast zwei Stunden zur Verfügung standen, konnte diese Zeit individuell genutzt werden. Die meisten entschlossen sich dazu, sich den nahen Lustgarten genauer anzusehen. Dieser ist nicht nur unterschiedlich gestaltet – z.B. mit Heckengärten –, sondern dient auch für diverse Freizeitaktivitäten. Anschließend gingen die meisten noch zum Kaffeetrinken. Einige andere zog es hingegen in die Brandenburger Straße – der Fußgängerzone Potsdams –, um sich dort etwas zu besorgen oder einfach nur zum Bummeln.
Kurz vor 14 Uhr trafen wir uns wieder vor dem Ticketschalter der „Weissen Flotte“, um dann für die neunzigminütige Schifffahrt an Bord der rollstuhlgerechten MS „Paretz“ zu gehen. Auch wenn es regnerisch war, konnten wir uns an den Sehenswürdigkeiten erfreuen, an denen das Schiff vorbei fuhr. Beiderseits der Havel waren dies u.a. das Schloss Babels-berg und der Flatow-Turm, aber auch die geschichtsträchtige Glienicker Brücke – die einstige Grenze zwischen Ost und West. Bei deren Durchfahrt wurde dann der Jungfernsee erreicht, wo es z.B. ein ländliches Lustschloss zu sehen gibt.
Tag 4: Heute besuchten wir das Gästeschloss „Neue Kammern“, das sich am Rande des Parks von Sanssouci befindet. Daran schloss sich noch eine Parkführung an. Doch zunächst ging es vor das nahe Schloss Sanssouci, das sich Friedrich der Große 1745/47 als Sommerresidenz errichten ließ. Danach hatten wir – in zwei Gruppen – eine Führung durch das eingangs erwähnte Palais (1771/75). Dieses wurde von dem Monarchen einerseits für seine Feste und andererseits als Gästeunterkunft genutzt. Besonders beeindruckend war darin die Unterschiedlichkeit der rokokogestalteten Räume.
Bei der Führung durch einen kleinen Teil des Parks sahen wir zunächst den Sizilianischen Garten, in dem allerlei pflanzliche Elemente sowie ein Bassin mit einer Fontäne zu sehen waren. Dann ging es ein Stück durch den weitläufigen Park, um zu den Weinbergterrassen zu gelangen, auf deren oberer Ebene sich das Schloss Sanssouci befindet. Unterhalb dieser Terrassen gibt es Blumenrabatten und die Große Fontäne.
Eine der Führerinnen unternahm mit ihrer Gruppe noch einen Abstecher zum Chinesischen Haus – dieser Pavillon gilt als ein eindrucksvolles Beispiel für fernöstliche Architektur des 18. Jahrhunderts.
Nun folgte ein Spazier(roll)gang durch Potsdams Altstadt zu einem Lokal, in dem Gunda für uns reserviert hatte. Darin war schon noch etwas vom Charme zu Zeiten der DDR gegenwärtig – vor allem weil es ziemlich lange dauerte, bis jede/r das Gewünschte bekam. Um nun unserem Bus wieder zu erreichen, gingen wir zum weitläufigen Bassin-Platz, an dem sich links die Kirche Peter und Paul befindet.
Tag 5: Da heute die Busfahrerin ihren freien Tag hatte, ging es mit der Straßenbahn, deren Haltestelle sich gleich beim Hotel befindet, in die Innenstadt. Dort unternahm Gunda mit den meisten einen Besuch auf der Freundschaftsinsel, die zwischen zwei Havel-Armen liegt. Auf dieser Insel gibt es u.a. eine einzigartige Bepflanzung sowie ein barrierefreies Café.
Manche waren auch auf eigene Faust unterwegs – nachmittags trafen sich zudem einige mit einer früheren Siloahnerin zum Auffrischen alter Erinnerungen in einem Café an der Havel.
Tag 6: Der Filmpark Babelsberg – im Stadtteil Babelsberg – war das heutige Ziel. Nachdem alle eine Eintrittskarte hatten, orientieren wir uns zunächst, welche Möglichkeiten es in dem dortigen Themenpark gibt. Die erste Station war dann das „Fernsehstudio 1“, in dem zu sehen war, wie eine Mitmach-Show aufgezeichnet wird. Nach einer Imbisspause in der Sonne ging es dann zur „Stuntshow im Vulkan“, die in einer Freiluft-Arena stattfand. Dort wurden in einer 30-minütigen Vorführung wilde Verfolgungsmanöver mit Motorrädern und anderen Fahrzeugen gezeigt, die Bestandteil einer Story waren. Abgerundet wurde diese ohrenbetäubende Show durch Spezial-Effekte mit Feuer. Etwas später besuchten die meisten nochmals eine Halle, in der es um „Filmtiere vor der Kamera“ ging. Hierbei wurden Tricks gezeigt, wie Tiere spielerisch zu dem gebracht werden, was von ihnen erwartet wird.
Ansonsten gab es in dem Themenpark noch dies und jenes zu entdecken wie z.B. „Die Gärten des kleinen Muck“ so-wie den Garten „Oh wie schön ist Panama“.
Tag 7: Am vorletzten Tag dieser Reise ging es gegen 12 Uhr zu dem rund 60 km entfernten havelländischen Storchen-dorf Linum, das sich nördlich von Potsdam befindet und zugleich zu einem der größten Kranichrastgebiete Mitteleuropas zählt.
Zunächst waren wir im dortigen Naturschutzzentrum „Storchenschmiede“ zu Gast, wo es neben Kaffee bzw. Tee und Kuchen auch Informationen über dieses Zentrum und die Kraniche gab. Anschließend fuhren wir mit dem Bus ein Stück zu einer geschützten Beobachtungsstelle, um diese Vögel bei der Nahrungsaufnahme beobachten zu können. Hierzu wurden wir von zwei MitarbeiterInnen der Storchenschmiede begleitet, die uns noch einiges Interessantes über Kraniche erzählten. Gegen Abend fuhren wir dann auf eine Wiese, um den Vögel dabei zuzusehen – wegen der zunehmenden Kühle taten dies dann einige vom Bus aus –, wie sie in mehr oder weniger großen Schwärmen zu den nahen Teichen fliegen, die ihnen aus Sicherheitsgründen als Schlafstelle dienen. Gelegentlich flogen kleinere Schwärme von Wildgänsen etwa tiefer in die Gegenrichtung. Dies zu beobachten, war sehr beeindruckend.
Bei Einbruch der Dunkelheit ging es dann zum Hotel zurück.
Tag 8: Nachdem alle im Bus saßen sowie das Gepäck und Sonstiges verstaut war, ging es gegen zehn Uhr wieder zurück nach München. Für die übliche Pause wurde diesmal keine Raststätte angesteuert, sondern das Landwirtshaus „Frankenfarm“ (Ausfahrt Bad Berneck / Himmelkron), deren Räumlichkeiten rustikal ausgestattet sind – leider war unser Raum etwas beengt. Auf der dortigen Speisekarte standen überwiegend fränkische Gerichte, die uns vorzüglich mundeten. Ansonsten gibt es auf diesem Gelände auch eine Metzgerei und Hofläden, die anschließend einige für Einkäufe nutzten. Vor der Weiterfahrt war dann noch Gruppenfoto-Time (Foto s. oben).
Damit ging für uns eine erlebnisreiche Woche mit vielen neuen Eindrücken zu Ende. Allerdings musste eine Teilnehmerin fast die gesamte Zeit in einer Klinik verbringen, da Verdacht auf Schlaganfall bestand, der sich zum Glück nicht bestätigte.
Werner Müller
Tag 1: Zuerst fuhren wir auf der A9 – Richtung Berlin –, an der auch die Raststätte „Osterfeld“ liegt, wo eine längere Pause eingelegt wurde. Beim „Schkeudizer Kreuz“ ging es dann auf der A14 zum „Kreuz Magdeburg“ und von dort auf der A2 – Richtung Hannover – bis zur Ausfahrt „Braunschweig-Wenden“. Weiter ging es nun auf der B4, von der dann eine Landstraße nach Bad Bevensen führte. Unser Ziel war dort das barrierefreie „Gästehaus Bad Bevensen“, das sich mit seinem parkartigen Gelände am Stadtrand befindet.
Nach dem üblichen Prozedere und dem Abendessen – dies konnte man sich an einem Büffet selbst zusammenstellen, und selbst holen bzw. mitbringen lassen – waren die meisten noch in der Kamin-Bar auf einen Drink. Dies ist ein gemütlicher Aufenthaltsraum, vor dem sich eine weitläufige Terrasse befindet. Zudem gab es die Möglichkeit, an Angeboten des Hauses teilzunehmen.
Tag 2: Am heutigen Tag, der etwas trüb war, ging es nach Niederhaverbeck im Naturpark „Lüneburger Heide“, wo wir zunächst im Gasthof „Menke“ einkehrten. Hierbei saßen wir in einer Art Wintergarten, wo wir auch den besonderen Char-me der Wirtsleute (!) kennenlernen durften. Wenige Meter von diesem Gasthaus entfernt beginnt der feste Sand-Rundwanderweg – für Rollstuhl-BenutzerInnen – durch das Tal der Haverbeeke. Hierbei haben wir uns für die kürzere Variante (1,5 km) entschieden. Auch diese führt durch einen Teil wild-romantischer Heidelandschaft, die mit all ihren Facetten betrachtet werden kann. Hierbei konnten wir auch, hinter Büschen etwas verborgen, Heidschnucken sehen – jene Schafrasse, die in der Heide weidet und dadurch zu deren Erhalt beiträgt. Abgerundet wurde der dortige Aufenthalt mit Kaffeetrinken, wozu sich einige ein Stück der traditionellen Buchweizentorte bestellten.
Tag 3: An diesem herrlichen Tag stand der Besuch des einstigen Hansastädtchen Lüneburg auf dem Programm, das wir durch eine Stadtführung näher kennenlernten. Diese begann am Rathaus, dessen sehenswerte barocke Vorderseite aus dem Jahre 1720 stammt – das Gebäude an sich ist einiges älter. Das nächste Highlight war das idyllische Viertel des ehe-maligen Hafens, der an der Ilmenau liegt. Beeindruckend sind dort neben dem Alten Kran – damit durch wurden damals die Schiffe end- und beladen – die Backstein-Fachwerkhäuser. Endpunkt dieser Führung war der Straßenzug „Am Sande“, wo es typische Fassaden mit unterschiedlichen Giebeln zu sehen gibt. Danach war Zeit zur freien Verfügung. Neben Essengehen konnte dies dazu genutzt werden, Lüneburg noch genauer zu erkunden.
Tag 4: Bei unserem ersten Aufenthalt in Hamburg konnten wir über das Wetter nicht klagen – auch wenn es abends zu regnen begann. Unser dortiges Ziel war zunächst die Elbphilharmonie, die dieses Frühjahr an der Spitze des Kaiser-Kais in der neue Hafencity fertiggestellt wurde. Hiervon besuchten wir die „Plaza“ – eine Art Terrasse, auf der man in einer Höhe von 37 Metern diesem Gebäudekomplex umrunden kann und somit eine Rundumsicht auf Hamburg und darüber hinaus hat. Marianne und Uli, dazu gekommene Bekannte von Eva, erzählten uns Interessantes zur Elbphilharmonie und auch einiges über die Umgebung, die es von dort oben zu sehen gab.
Anschließend unternahmen wir eine Runde, die uns zuerst zu der Speicherstadt führte, deren Gebäude nun u.a. kulturell genutzt werden. Dann ging es durch die architektonisch großzügig gestaltete Hafencity zum Lokal „Kaiser’s“ an der Promenade mit Terrasse und Blick zur Elbe. Dort stärkten wir uns für den Abend, den wir im „Schmidts Tivoli“ an der Reeperbahn verbrachten. Es gab das Musical „Heiße Ecke“ zu sehen. In dieser Aufführung mit Witz und Charme geht es um die Menschen mit ihren unterschiedlichen Problemen, die sich an einem Kiez-Imbiss innerhalb von 24 Stunden immer treffen. Vor diesem Besuch hatte irgendjemand die Idee, sich für ein Gruppenfoto vor dem nahen Polizeirevier „Davidswache“ zu versammeln.
Tag 5: Nachdem wir gestern erst gegen ein Uhr nachts im Gästehaus eintrafen, passte es ganz gut, dass heute der sogenannte Ruhetag, ein Tag ohne Ausflug war. Somit bestand nicht nur die Möglichkeit, später zum Frühstück zu kommen, sondern auch mehr oder weniger Zeit zur freien Verfügung zu haben. Es konnte aber auch die Gelegenheit genutzt werden, sich im Zentrum von Bad Bevensen umzusehen, dessen Entstehungsgeschichte etwa bis ins Jahr 800 zurückreicht – hierzu war mittags die Abfahrtszeit .
Von diesem Städtchen seien neben dem Neptun-Brunnen beim Kurpark und der Marktplatz mit den kleinen Wasserfontänen auch einige Fachwerkhäuser erwähnt. In der weitläufigen Fußgängerzone konnte man ungestört bummeln und es sich in den Straßencafés gut gehen lassen. Am späteren Nachmittag machten sich einig rollend/gehend auf den Weg, der zunächst durch den Kurpark führte, zurück zum Gästehaus, während die anderen von Chris mit dem Bus zurück gebracht wurden.
Tag 6: Heute ging es zum zweiten Mal nach Hamburg – diesmal mit einem Reisebus, der vom Gästehaus organisiert wurde. Die Fahrt dorthin führte durch jene Region, die sich zwischen Lüneburger Heide und Elbe befindet. In der Hanse-stadt waren die Landungsbrücken unser Ziel, wo dann ein Schiff zu einer einstündigen Hafenrundfahrt startete. Dabei erfuhren wir durch eine – mitunter launige – Live-Moderation einiges über den Hamburger Hafen und sahen dort u.a. die riesigen Containerterminals und Containerschiffe, von denen manche gigantisch beladen sind. Aber auch das Musical-Theater, in dem „Der König der Löwen“ aufgeführt wird, war zu sehen. Bleibt noch zu erwähnen, dass vom Schiff aus die Hamburger Skyline und die Landungsbrücken aus einer besonderen Perspektive betrachtet werden konnten.
Nach einer Fischsemmel-Runde im Bus begann bei zunehmenden Regen eine Rundfahrt durch Hamburgs Innenstadt, deren Route etwa folgende war: Nachdem der Fischmarkt gestreift wurde, ging es nun durch den Straßenzug Reeperbahn. Im weiteren Verlauf erreichten wir die Neustadt, um dann über die Brücke – die sich über Außen- und Binnenalster spannt – zur Altstadt zu gelangen. Der nette Busfahrer gab uns hierbei erklärende Hinweise. Anschließend ging es zurück nach Bad Bevensen.
Tag 7: An diesem vorletzten, trüben und zuweilen regnerischen Tag dieser Reise ging es zwar nochmals in nach Niederhaverbeck. Diesmal jedoch in das Landhaus „Haverbeckhof“, in dem wir in vornehmer Atmosphäre vorzüglich zu Mittag speisten. Danach wartete im Hof schon ein Pferdegespann, um uns durch ein Teilgebiet der dortigen Heide zu kutschieren. Auch wenn es teilweise problematisch war, über die Trittstufen bzw. Rampen in den Wagen zu gelangen, war dies schließlich geschafft und wir schaukelten etwa eine Stunde durchs Gelände. Dabei erzählte der Kutscher allerlei Interessantes über die dortige Landschaft und die Heide im Speziellen.
Abends saßen noch viele in der Kamin-Bar zusammen und ließen bei den Klängen eines Musikers die vergangen Tage Revue passieren – die sicherlich mit allerlei Eindrücken und angenehmen Erlebnissen verbunden waren.
Tag 8: Dies war der Abreisetag – nun hieß es wieder das Gepäck und Sonstiges platzsparend in den beiden Kleinbussen unterzubringen. Bei Sonnenschein ging es dieselbe Strecke nach München zurück – auch die Raststätte war die gleiche, wenn auch auf der andern Seite der Autobahn.
Werner Müller
Diese Kurzreise führte uns 2016 ins Frankenland, wozu sich die ReiseteilnehmerInnen – bestehend aus 14 Personen, davon sechs Rollstuhl-BenutzerInnen – am Donnerstag, den 11. August, in Siloah trafen.
Tag 1: Gegen neun Uhr wurde mit zwei Kleinbussen gestartet. Die Fahrt ging bis Augsburg auf der Autobahn, um dann der B2 nach Norden bis zur Abzweigung nach Solnhofen zu folgen. Dort besuchten wir das erdgeschichtliche „Bürgermeister-Müller-Museum“. Im Wesentlichen sind darin die urzeitliche Vegetation und die damals lebenden Tiere zu sehen, was schon sehr beeindruckend war – zumal uns dies von einer Führerin anschaulich nahe gebracht wurde. Zuvor nahmen wir vor der Gaststätte „Hefele“ einen Imbiss zu uns. Ansonsten bestand danach noch Gelegenheit, sich in einem Stein-Laden nach einem Souvenir umzusehen.
Später ging es dann – auch ein Stück an der Altmühl entlang – nach Gunzenhausen, dem Ausgangspunkt für die näch-sten Tage. Untergebracht waren wir dort im Hotel „Adler“ mit Lokal, in dem es Frühstück und Abendessen gab – letzteres bei warmer Witterung unter der Laube. Am späteren Abend erprobten einige des Öfteren das dortige Nachtleben.
Tag 2: An diesem etwas trüben Tag ging es mittags nach Dinkelsbühl an der Romantischen Straße, um abends in der Freilichtbühne des Landestheaters das Musical „Die Andrew Sisters“ zu besuchen. In der hervorragend gesungenen und gespielten Aufführung ging es um eine US-amerikanische Girlgroup, die zu ihrer Zeit große Erfolge erzielte (1932-1966). Einer ihrer bekanntesten Hits war „Bei mir bist du scheen“. Aufgrund der Witterung wurde uns geraten, uns vormittags noch Decken zu besorgen, die jedoch bei der Vorstellung kaum benötigt wurden.
Nachmittags hatten wir noch eine Stadtführung, die bei dem spätgotischen Münster St. Georg (1220/30) am Marktplatz begann. Beim Wörnitz-Tor erfuhren wir von der netten Führerin den Ursprung von einigen Redensarten wie z.B. „Torschlusspanik“ – damals hatte man Angst, abends nicht rechtzeitig durch die Tore zu kommen. Eine der nächsten Stationen war der 1280 gestiftete Spital-Komplex, der nun ein Theater beherbergt. Nachdem die Führung beim Ro-thenburger Tor endete, rollten/gingen wir noch ein Stück zu dem gleichnamigen Weiher. Anschließend begaben wir uns zum Abendessen in einige Lokalitäten.
Tag 3: Am nächsten Tag war das Wetter wieder strahlend – wie auch an den übrigen Tagen – und der Vormittag stand zur freien Verfügung. Dies nutzten einige für eine kleine Wanderung zum nahen Altmühlsee, andere machten Besorgungen oder schauten zum Bauernmarkt am Markplatz, bei dem es überwiegend frische regionale Produkte gab. Dort trafen sich fast alle unserer Gruppe und lauschten den Klängen einer Blaskapelle.
Gegen Mittag ging es nach Ramsberg am Brombachsee, wo wir zunächst in einem nicht allzu barrierefrei zugänglichen Außenbereich eines Lokals einkehrten. Doch dafür wurden wir mit hübschem Blick über den aufgestauten See belohnt. Dann ging es an Bord eines zweistöckigen Schiffs mit Panoramalift, das in 90 Minuten den See umrundete und dabei fünf Anlegestellen passierte. Wir genossen den herrlichen Tag auf dem Schiff und kamen uns vor wie auf einer Kreuzfahrt. Anschließend labten wir uns noch mit Eisbechern und kühlen Getränken in einem nahe gelegenen Café.
Tag 4: Heute ging es in die einstige Römer- und Freie Reichsstadt Weißenburg, deren Stadtkern zu den eindrucksvollsten der Region zählt. Auch hier gab es eine Führung, bei der wir die Altstadt teilweise umrundeten. Abgesehen von dem gotischen Rathaus mit seinen Giebeltürmchen war hierbei auch das Ellinger Tor mit seinen kurzen Türmen sehr eindrucksvoll. Aber auch der etwas verborgene Klostergarten mit seinen offenen Pavillon aus Metallstreben, an denen Grünpflanzen ranken, hat seinen Reiz.
Danach blieb noch genügend Zeit, um Essen zu gehen und die einzelnen ReiseteilnehmerInnen konnten noch individuell so manches selbst erkunden.
Nach dem Abendessen im Hotel erwartete uns eine Nachtwächterin – im entsprechenden Kostüm – zu einer Führung durch das nächtliche Gunzenhausen. Dabei erzählte sie u.a., dass es in früheren Zeiten in diesem Ort einen Mann gab, der Gold herstellen wollte, was ihm jedoch nicht zufriedenstellend gelang. Des Weiteren wies sie auf die damals hier lebenden Menschen jüdischen Glaubens und deren Schicksal hin – daran erinnert übrigens beim Hafnermarkt eine Gedenksäule. Als drittes sei der stählerne Glockenturm auf dem Marktplatz erwähnt – mit Glockenspiel, Wetterstation, Turmuhr und Figurenkarussell. Nach dieser Führung gingen einige Nachtschwärmer noch zu einem „Absacker“ in ein Lokal in der Nähe.
Tag 5: Bevor es am Montag wieder heimwärts ging, gab es noch zwei Zwischenstopps. Der erste war in Weißenburg, wo es diesmal eine Führung durch die überdachte römische Therme gab. Um aus der Vogelperspektive die Grundrisse der verschiedenen Räumlichkeiten dieser Therme überblicken zu können, wurde darin ein barrierefreier Führungssteg angelegt. Man bekam einen Eindruck vom Leben der römischen Legionäre. Bei den dortigen Ausgrabungsarbeiten – im Frühjahr 1977 – wurden neben dieser Therme u.a. auch zahlreiche Schmuckgegenstände gefunden. Abschließend rundeten zwei Filme über die damalige Zeit diesen interessanten Vormittag ab.
Weiter ging es nach Eichstätt, dem zweiten Stopp, wo im Innenhof des „Gasthofs zur Krone“ zu Mittag gegessen wurde. Danach war noch Gelegenheit, um durch das Städtchen zu bummeln – sofern dies wegen dem großen Kopfsteinpflaster für die Rollstuhl-BenutzerInnen möglich war. Vor der Weiterfahrt – bei der es dann via Landstraßen nach München ging – traf man sich noch zu einem gemütlichen Plausch in einem Eiscafé. Dabei berichteten einige von einer kirchenkritischen Ausstellung, die sie zuvor besucht hatten.
Damit ging die fünftägige Kurzreise zu Ende, die voller toller Eindrücke und schöner Erlebnisse war.
Werner Müller
Die erste Reise im Jahr 2016 führte uns in diese Region. Hierzu trafen sich die ReiseteilnehmerInnen (14 Personen, davon sechs Rollstuhl-BenutzerInnen) am Samstag, den 4. Juni, in Siloah, um gegen neun Uhr mit zwei Kleinbussen gen Westen zu starten.
Tag 1: Zunächst ging es auf der A8 in Richtung Karlsruhe. Hierbei wurde bereits in der Feng-Shui-Raststätte „Grui-bingen“ eine Pause eingelegt. Dieses Rasthaus wurde übrigens nach einer Lehre gebaut und ausgestattet, die aus dem Fer-nen Osten stammt. Nachdem wir dann Karlsruhe umfahren hatten, ging es nun auf der A65 weiter. Ab der Ausfahrt „Kan-del“ wurde der B427 gefolgt, die nicht nur durch einige hübsche Orte mit Fachwerkhäusern führte – was bei manchen große Begeisterung hervorrief –, sondern auch durch eine Landschaft, die zunehmend hügeliger und bewaldeter wurde. Etwa 15 Kilometer wurden dann noch auf Landstraße zurückgelegt, bevor dann eine Fahrstraße zur Bildungs- und Freizeitstätte „Heilsbach“ führte. Diese Einrichtung befindet sich am Waldrand und besteht im Wesentlichen aus zwei Gebäuden.
Nachdem die Zimmer zufriedenstellend verteilt waren, ging es zum Abendessen ins andere Haus. Danach saßen wir, wie an den meisten der folgenden Abende, noch zusammen – je nach Wetterlage auf der großen Terrasse oder im Gruppenraum. Manche unternahmen gelegentlich einen Roll-Spaziergang, spielten Tischtennis oder schwammen ein paar Runden im Schwimmbecken.
Tag 2: Das heutige Ziel war der Baumkronen-Pfad mit dem barrierefrei zugänglichen Biosphärenhaus bei der nahen Ortschaft Fischbach. Zunächst ging es auf den Baumkronen-Pfad, der durch die Kronen von Buchen, Kiefern, Eichen und Fichten führt. Dieser hat eine Länge von 270 Metern und steigt bis zu einer Höhe von 35 Metern an. Dort wagten sich eini-ge, die Röhren-Wendelrutsche auszuprobieren, deren Ausgangspunkt der 40m hohe Aussichtsturm war.
Während sich anschließend die meisten im Biosphärenhaus eine Ausstellung zum Kultur- und Naturraum dieser Regi-on ansahen oder im darin befindlichen Restaurant speisten, unternahmen Doris, Monika und ich eine kleine Wanderung. Diese führte zunächst ein Stück durch das malerische Spießwoogtal – zurück ging es dann auf einem Teerweg durch das Randgebiet eines Waldes.
Eigentlich sollte nachmittags noch eine Falken-Flugschau sein, doch wegen des einsetzenden Regens fiel diese aus. So blieben wir noch eine Weile im Biosphärenhaus, von dessen oberen Stockwerk man übrigens eine herrliche Aussicht in die Umgebung hatte.
Tag 3: An diesem herrlichen Sonnentag ging es in die knapp 90 km entfernte Domstadt Speyer, die zu den ältesten Städten Deutschlands zählt. Dort gesellten sich übrigens Mathilde, ihre Mutter und ihre Cousine zu uns. Um neben dem Dom die Behinderten-Parkplätze zu erreichen, fuhr Eva keck über den Domplatz, was wohl vom Navi so vorgegeben war. Bei der anschließenden Stadtführung wurde im Wesentlichen auf den Domplatz, die Maximiliansstraße – jeweils mit den dortigen sehenswerten Gebäuden – und das Areal des Judenhofs eingegangen. Anschließend wurde noch der monumentale Dom besucht, zu dem uns Alice einiges Interessantes erzählte. So erfuhren wir u.a., dass dieser im romanischen Stil errichtete Kirchenbau erst nach einer Bauzeit von 30 Jahren 1061 eingeweiht werden konnte.
Nachmittags bildeten sich auch Kleingruppen, um in Speyer noch weiter zu erkunden.
Tag 4: Heute stand die, im Naturpark Pfälzerwald gelegene, Ortschaft Hauenstein auf dem Programm – allerdings haben wir ausschließlich die dortige „Schuhmeile“ besucht, die sich am Ortsrand befindet. Diese umfasst neben etwa 20 Schuhgeschäften auch eine Gläserne Schuhfabrik, in der die Schuhproduktion besichtigt werden kann. Um diese „Schuh-konzentration“ nachvollziehen zu können, muss man sich folgendes vergegenwärtigen: Um etwa um 1900 gab es dort viele Schuhfabriken und somit entsprechende Arbeitsmöglichkeiten, die sich nun in die „Schuhmeile“ verlagert haben.
Nachdem vormittags die ersten Einkäufe getätigt wurden, ging es dann – nach dem Mittagessen – in die erwähnte Fabrik. Zuvor bekamen wir einen Film über die Herstellung von Schuhen zu sehen. Dabei ging es auch darum, unter welcher Philosophie dies geschieht. Danach folgte nochmals eine Shoppingtour der Damen, während die Herren gottergeben vor den Schuhhäusern Platz genommen hatten.
Tag 5: An diesem Mittwoch – dies war übrigens der einzige etwas trübe Tag in dieser Woche – ging es zunächst in ein Besucher-Bergwerk, bei der nahen Ortschaft Nothweiler, in dem bis 1883 Eisenerz abgebaut wurde. Bei der Führung durch das jetzige Kulturdenkmal erfuhren wir einiges über die wichtigen bergbaulichen Tätigkeiten sowie die Lebensbedingungen der damaligen Zeit.
Nach dieser Untertage-Tour brachen wir noch nach Wissembourg auf – ein mittelalterliches Städtchen, nahe an der deutsch-französischen Grenze im Elsass gelegen. Von der dortigen Stadtführung ist vor allem die Abteikirche St. Peter und Paul mit deren bunten Glasfenstern zu erwähnen, das kunsthistorisch als bedeutendes Bauwerk gilt. Erbaut wurde diese Anlage etwa Ende 13./Anfang 14. Jahrhundert. Hierzu gehört auch ein unvollendeter Klostergang, der aus dem 14. Jahrhundert stammt. Doch nicht minder sehenswert dürfte das „Salz-Haus“ mit dem hochgezogenen Dach sein. Dieses Gebäude wurde um 1450 errichtet und diente das zunächst als Hospital.
Fast alle von uns fuhren dann noch mit dem Touristen-Bähnchen, das zwischen Wissembourgs Altstadt und dem nahen Schweigen-Rechtenbach verkehrt und auch Fahrgäste mit Elektro-Rollstuhl mitnehmen kann. Bei dieser Tour ging es durch die Altstadt sowie durch einige Orte und Weinberge zum Deutschen Wein-Tor, das sich bei der Ortschaft Schweigen-Rechtenbach befindet. Dieser Komplex besteht aus einem, im Stil des Neoklassizismus, 18 Meter hohen Tor mit einigen Nebengebäuden. Übrigens: Seit 1936 ist dieses Ensemble das Wahrzeichen der Deutschen Weinstraße, die hier beginnt.
Nachdem wir wieder in Wissembourg angekommen sind, kehrten wir noch in einem netten Lokal ein, wo es für diese Region typische Gerichte gab.
Tag 6: Am vorletzten Tag dieser Reise ging es zu dem Städtchen Annweiler am Trifels – einer Felsenburg –, das im Jahre 1219 vom Stauferkaiser Friedrich II. zur freien Reichsstadt erhoben wurde. Um dorthin zu gelangen, ging es erstmal durch Bad Bergzabern, wo wir an einigen sehenswerten Häusern vorbei kamen, die um 1900 erbaut wurden. Von hier ab folgten wir nun der schon erwähnten Weinstraße ein Stück nach Norden und passierten dabei ein paar kleinere Ortschaften, bevor uns dann eine linksabzweigende Straße zu unserem Ziel führte.
Obwohl heute wieder die Sonne schien, waren hier dennoch die Folgen des Starkregens der letzten Tage zu sehen, der das Flüsschen Queich zu Überlaufen gebracht hatte. Weil es diesmal keine Führung gab, haben wir dieses romantische Städtchen auf eigene Faust erkundet. Besonders sehenswert war der restaurierte Stadtkern – an dem Flüsschen Queich gelegen – mit seinen Mühlrädern und Fachwerkhäusern. Für die Rückfahrt trafen sich nachmittags wieder alle beim „Eis-werk“. In diesem Café mit Selbstbedienung gab es übrigens nicht nur gewöhnliche, sondern auch ausgefallene Eissorten.
Tag 7: Bei der heutigen Rückreise nach München wurde in Kirchheim in der schwäbischen Alb noch ein Zwischenstopp eingelegt. Hierfür gab es gleich zu Beginn der Fußgängerzone ein geeignetes Lokal, wo wir auch draußen sitzen konnten. Anschließend reichte die Zeit noch für einen kurzen Bummel durch das schöne Städtchen. Da wir bei der Weiterfahrt in einem Stau kamen, entschloss man sich für eine Ausweichroute – allerdings stellte sich dann doch die Frage, ob es die richtige Entscheidung war. Auch bei dieser Reise gab es wieder eine Menge von Eindrücken und – hoffentlich – unvergesslichen Erlebnissen.
Werner Müller
Tag 1: Bei schönstem Sommerwetter ging es mit zwei Kleinbussen zunächst auf der A8 Richtung Salzburg und danach auf der Tauernautobahn in den Südosten von Kärnten – für eine längere Pause wurde die Anreise in der Raststätte „Tauernalm“ unterbrochen. Alsbald ging es danach auf die Südautobahn, die auch ein Stück am Wörthersee entlangführte. Kurz hinter Klagenfurt fuhren wir dann auf Landstraßen dem Ziel entgegen. Im Hotel „Orichidee“ wohlbehalten angekommen, ging es nach der üblichen Zimmerverteilung zum Abendessen.
Tag 2: Heute ging es nach Klagenfurt, die Landeshauptstadt Kärntens, deren Entstehungsgeschichte etwa zum Jahr 1250 zurückreicht. Dort stand eine Stadtführung auf dem Programm. Zunächst erzählte uns die Führerin etwas über die Stadtpfarrkirche St. Egid, welche 1347 erstmals erwähnt wird, sowie über die Aufgaben der derzeitigen Türmerin. Durch die historische Altstadt ging es nun zur Pestsäule, die 1690 zum Ende des „schwarzen Tods“ errichtet wurde. Dieser Säule folgte das Denkmal vom „Wörthersee Mandl“ – einen Brunnen, der an Sage von der Entstehung des Wörthersees erinnert. Nächste Stadion war dann der Neue Platz mit dem Lindwurm-Brunnen. Da dieses Sagentier das Wahrzeichen und Wappentier der Stadt ist, wurde von den Landständen 1583 der Auftrag für die Errichtung eines Denkmals erteilt. Dort befindet sich auch das ehemalige Palais Rosenberg (1580/82), das seit 1918 Sitz der Stadtverwaltung ist. Abschließend wurden wir noch zum sog. Landhaus geführt, dem Sitz des Kärntners Landtages. Von diesem monumentalen Bau mit seinem hufeisenförmigem Grundriss und den beiden Türmen – zwischen 1574 und 1594 erbaut – war besonders der Innenhof beeindruckend und somit ein gelungener Abschluss dieser Stadtführung.
Nachdem sich danach die meisten kulinarisch gestärkt hatten, ging es im Laufe des Nachmittags zum Hotel zurück. Dort zog es noch einige zur Promenade, um zu bummeln und die Atmosphäre am See zu genießen. Auch abends zog es während dieser Woche einige an diese Promenade mit ihren zahlreichen Lokalen.
Tag 3: An diesem Tag, der ebenfalls sonnig war, ging es in die Nockberge bei Sankt Oswald. Die Fahrt dorthin führte durch eine zunehmend bergige Landschaft mit malerischen Orten. Am Ziel angekommen, machten wir uns auf den Weg zur Talstadion der Nationalparkbahn Brunnach, mit der wir dann zum Bergrestaurant „Kaiserburg“ gelangten, das sich auf einer Höhe von rund 2000 Meter befindet. Dort ließen sich nicht nur schmackhafte Brotzeiten genießen, sondern auch die herrlichen Aussichten auf das großartige Bergpanorama. Unweit dieses Lokals waren die Wege zwar relativ eben, doch mitunter zu steinig, um mit den Rollstühlen ohne größeren Mühen vorwärts zu kommen. Und weil für die Rückfahrt zudem noch eine längere Tour geplant war, ging es nach der leiblichen Stärkung wieder talwärts.
Nachdem alle wieder in den Kleinbussen saßen und die Rollis festgezurrt waren, ging die Fahrt zunächst durch das Nockgebiet und am Ossiacher See vorbei, der zu den drittgrößten Seen Kärntens zählt. Danach wurde die restliche Strecke größtenteils auf der Autobahn zurückgelegt. Dabei konnten wir auch den Wörthersee sehen, auf dem wir am nächsten Tag eine Schifffahrt unternehmen sollten.
Tag 4: Passender hätte das Wetter für eine Schiffstour auf dem Wörthersee nicht sein können – es herrschte strahlender Sonnenschein. Da wir schon frühzeitig bei der Anlegestelle neben dem Strandbad von Klagenfurt waren, nutzten einige dies dazu, sich in Ufernähe etwas umzusehen. Andere saßen auf den Bänken und blickten über den See, der an der Südseite von den Karawanken gesäumt wird, die gleichzeitig die Grenze zu Jugoslawien bilden. Dann war es so weit, dass wir auf das Schiff konnten.
Damit ging es in knapp zwei Stunden von der Nord- zur Südspitze des Sees, dessen Länge etwa 16 km beträgt. Von den insgesamt zehn Schiffsanlegestellen sei Pörtschach-Werzer erwähnt. An deren Uferbereich fällt neben dem – aus dem Jahre 1895 stammende – historische Holzbadehaus „Werzer“ auch das in den See hineinragende Promenadenbad mit seinem Rutschturm ins Blickfeld. Unser Ziel war jedoch der Nobelort Velden mit dem eindrucksvollen Schlosshotel und der Bergkulisse im Hintergrund. Von der Anlegestelle aus unternahmen wir zunächst einen Spazier(roll)gang durch den Ort, der dann wieder zum See führte. Vor allem durch viele der teuren Geschäfte fiel schon auf, dass dieser Ort von einem mondänen Lebensstil geprägt ist. An der Unterpromenade ging ein Teil der Gruppe in ein Lokal, das direkt am See lag, während einige andere sich für die Strandbad-Lokalität „Leopold“ entschieden.
Kurz vor 16 Uhr ging es dann wieder an Bord und zurück nach Klagenfurt. Nach einem kurzen Verweilen bei der An-lage am See, die mit Blumen und Palmen bepflanzt ist, fuhren wir nochmals in die Altstadt, wo einige noch zum Shoppen in die City-Arkaden wollten – andere bummelten unterdessen durch die Gassen, bevor sich alle wieder in einem Lokal mit netten Innenhof trafen. Damit klang dieser schöne und ereignisvolle Tag aus.
Tag 5: Da dies jener Tag war, an dem nicht weggefahren wurde, gab es vormittags eine Besprechung über die vergan-genen Tage sowie über jene, die noch vor und uns lagen. Obwohl sich das Wetter danach eintrübte, bildeten sich dennoch zwei Interessensgruppen, um die Umgebung am See zu erkunden: Da Eva ihren kleinen Elektro-Roller dabei hatte, unter-nahm sie mit den E-Rollstuhl-BenutzerInnen eine Tour rund um den Klopeiner See. Die restlichen TeilnehmerInnen bega-ben sich – in entgegengesetzter Richtung als Evas Gruppe – auf einen Spazier(roll)gang, der zu einem Lokal am See führte. Der spätere Nachmittag konnte dann noch individuell genutzt werden.
Tag 6: Heute ging es in die 40 Kilometer entfernte Stadt Villach an der Drau, deren Entstehungsgeschichte etwa ins Jahr 740 zurück reicht. Von dieser Stadt heißt es, sie sei sowohl das Tor zu zwei nahe gelegenen Seen (Faaker und Ossia-cher) als auch zu den Villacher Alpen. Ausgangpunkt von Alices Stadtführung war die Burg von Villach, zu dessen beste-henden Renaissancebau auch ein Arkadenhof gehört. Dieses aus dem 16. Jahrhundert stammende Bauwerk wurde bis ins 17. Jahrhundert mehrmals umgestaltet und wird nun u.a. als sozialer Wohnungsbau genutzt. Bei den schmalen Gassen wies Alice auf die Schwibbögen hin, die dort deshalb zwischen den Häusern angebracht wurden, um die Fassaden vor allem bei Erdbeben zu stützen. Dann wurde der langgezogene – seit 1988 zur Fußgängerzone umgestaltete – Hauptplatz erreicht, der überwiegend von Bürgerhäusern mit sehenswerten Fassaden gesäumt wird. Eines davon ist der aus dem 16. Jahrhundert stammende Paracelsus-Hof, dessen Namensgebung auf den Arzt und Forscher Theophrast von Hohenheim zurückgeht. Dieser nannte sich später als Arzt, Philosoph und Alchemist (praktizierende Person) Paracelsus – sein Vater, Wilhelm von Hohenheim, war von 1505 bis 1534 Stadtarzt in Villach. Ansonsten sei noch die Dreifaltigkeitssäule erwähnt, die aus ei-nem Unterbau mit hoher Säule und den Figuren der Heiligen Dreifaltigkeit besteht.
Danach wurde beim Schillerpark das „Relief von Kärnten“ in Kleingruppen besucht. Bereits seit 1913 wird in diesem Museum Kärnten aus der Vogelperspektive im Maßstab 1:10.000 dreidimensional auf 183 m2 dargestellt. Somit gilt dies seither als größte Landschaftsplastik Europas.
Dann gab es Zeit zur freien Verfügung, die meist dazu genutzt wurde, in einem Café einzukehren und/oder zu shoppen. Um dann noch die Möglichkeit zu haben, den Bauernmarkt beim Hotel am Klopeiner See besuchen zu können, trafen wir uns gegen 15 Uhr zur Rückfahrt. Abends gab es im Hotel Livemusik, deren Klängen manche auf der Terrasse lauschten – einige wagten dazu ein Tänzchen.
Tag 7: Dieser Ausflug führte nach Völkermarkt – einem Städtchen nahe des Völkermarkter Stausees, das bereits im August 1252 erstmalig als Stadt erwähnt wurde. Von der dortigen Stadtführung sei folgendes erwähnt: Am oberen Haupt-platz gab es zunächst das Ensemble der einstigen Burg aus dem 13. Jahrhundert und die Dreifaltigkeitssäule zu sehen. Während die ehemalige Burg nun das neue Rathaus beherbergt, erinnert diese Säule an das letzte Jahr der Pest (1715). Im weiteren Verlauf der Führung wurde dann die nicht barrierefrei zugängliche Stadtpfarrkirche erreicht – eine romanische Basilika, deren Bau auf die Jahre 1240/47 zurückgeht. Als Besonderheit steht vor der Kirche eine spätgotische Lichtsäule, die dem Jahre 1477 stammt. Allerdings fing es gegen Ende dieser Führung zu regnen an, was eine Weile anhielt.
Diese Zeit wurde von den meisten damit überbrückt, Essen zu gehen. Danach war dann noch Gelegenheit für Besor-gungen oder sich auf eigene Faust in dem Städtchen umzusehen.
Tag 8: Nun war er da, der Abreisetag, an dem es sich zunehmend eintrübte. Immerhin konnte noch bei trockener Wit-terung das Gepäck und Sonstiges in den beiden Kleinbussen verstaut werden. Während des Aufenthalts in der „Tauernalm“ setzte Regen ein, der uns bis München begleitete. Somit ging eine Woche mit vielen Eindrücken und schönen Erlebnissen zu Ende.
Werner Müller
Nach der üblichen Zimmerverteilung und einer mehr oder weniger geruhsamen Pause des Verweilens stand eine Führung durch einen der nahen Weinberge auf dem Programm, die jedoch wegen eines heftigen Regen buchstäblich ins Wasser zu fielen schien. Doch oh Wunder – als die Führerin kam, verzogen sich die Wolken und die Sonne kam sogar hervor.
So ging es durch die Anhöhen vor Eibelstadt, die die SchieberInnen schon ein wenig ins Schwitzen brachten. Doch die Pausen, die durch die interessanten Ausführungen der Führerin entstanden, dienten zugleich als Erholungsphasen. Dabei war auch zu erfahren, dass es unterschiedliche Ansichten dazu gibt, ob das Umfeld des Weinstocks völlig von Pflanzen befreit sein soll oder nicht. Des Weiteren wurden wir beispielsweise über die unterschiedlichen Rebstöcke informiert, die dort verwendet werden.
Und weil eine solche Führung offensichtlich weindurstig macht, bedurfte es nur eines Anrufs der Führerin. Alsbald erschien Bacchus – dieser gilt als Gottes des Weines – in Gestalt ihres Mannes. Dieser brachte nicht nur Wein und Mineralwasser mit, sondern auch entsprechende Gläser. Damit endete dann auch diese informative Führung.
Abends gab es in dem Hotel abwechslungsreiche Vier-Gänge-Menüs, die sich ziemlich in die Länge zogen. Vermutlich sollte während dessen einiges an Getränken konsumiert werden, doch dieses Ansinnen dürfte nicht allzu sehr den Erwartungen des Hauses entsprochen haben. Jedenfalls waren nach dem Essen größere Unternehmungen nicht mehr möglich.
Stadtansicht mit dem „Alten Kranen“Anderntags stand die Stadtbesichtigung von Würzburg auf dem Programm. Dabei ging es von einen Parkplatz am Main in die Altstadt, wobei wir Interessantes über diese Stadt erfuhren. So wurde die Mainmetropole 704 erstmals als „Virteburch“ erwähnt. Vor etwa 1500 waren die dortigen Lebensumstände durch das Hochstift geprägt. Dieser Epoche folgte unter den Fürstbischöfen Julius Echter von Mespelbrunn (1545-1617) und Johann Phillip von Schönborn (1605-1673) eine Neuordnung. Dies wirkte bis ins 18. Jahrhundert hinein, in dem Würzburg seine Glanzzeit erlebte. Noch heute lässt sich dies in der Altstadt erahnen.
Unterdessen ging es über die Alte Mainbrücke, die um 1730 die charakteristischen barocken Heiligenfiguren erhielt, zur Altstadt – heute ist sie für Autos gesperrt. Zuvor blickten wir noch zur Wallfahrtskirche Käpple und zur Festung Marienberg hoch – einer einstigen Fliehburg. Das nächste Ziel war der Dom mit seiner Doppelturmfassade. St. Kilian ist die Bischofskirche des Bistums Würzburg und zählt mit seiner Gesamtlänge von 105 Metern zu dem viertgrößten romanischen Kirchengebäude Deutschlands. Seine Baugeschichte reicht übrigens bis ins Jahr 1040 zurück. Durch einige Gassen gelangten wir dann zum Marktplatz – auf diesem gibt es regelmäßig Märkte sowie andere kulturelle Veranstaltungen. Dieser Platz gliedert sich in den Oberen und den Unteren Markt. Zunächst erblickten wir das sog. Falkenhaus mit seiner stuckverzierten Fassade. Darin ist übrigens die Tourist-Information untergebracht, die barrierefrei erreichbar ist. Auf dem Unteren Markt sind zwei weitere Baudenkmäler erwähnenswert. Dies ist einmal der klassizistische Obelisk-Brunnen – bestehend aus einem etwa 15 Meter hohen Obelisk und zwei schlichten Brunnenschalen. Gegenüber befindet sich die gotische Marienkapelle – ein größerer Kirchenbau aus Backstein, der zwischen 1377 und 1480 errichtet wurde. Diese wird auch Bürgerkirche genannt, da ihr die Würzburger Bischöfe keine Pfarreirechte verliehen haben. Damit endete die Stadtführung.
Die Zeit bis zur Rückfahrt ins Hotel stand nun zur freien Verfügung und wurde zunächst für eine leibliche Stärkung genutzt. Da die Sonne einladend schien, waren wohl die Plätze außerhalb der großen Sonnenschirme begehrt. Doch die Freude darüber wehrte nicht allzu lange – wegen eines heftigen Regenschauers. Doch dann war wieder eitler Sonnenschein, der zu diversen Unternehmungen animierte. Ziemlich viele statteten dann noch dem „Caféhaus Brückenbäck“ (barrierefrei mit WC) bei der Alten Brücke einen Besuch ab.
Die Residenz mit HofgartenDass am dritten Tag die Residenz besichtigt wurde, traf sich ganz gut – wehte doch ein ziemlich frischer Wind, der nicht allzu einladend war. Also nix wie rein, in die hochherrschaftlichen Gemächer. Da es hier keine spezielle Führung für unsere Gruppe gab, musste sich der Führer erst auf unsere Besonderheiten einstellen, was ihm zusehends gelang – war er doch recht bemüht, dass die Rollstuhl-BenutzerInnen eine gute Sicht hatten. Das Ausmaß der Räume und vor allem deren Ausstattung waren schon beeindruckend – allerdings fragt es sich, wie wohnlich diese tatsächlich waren. Auftraggeber dieses Barockbaus, der nach Plänen des Hofarchitekten Balthasar Neumann 1719 begonnen wurde, war übrigens Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn (1673-1724).
Anschließend ging es noch kurz in den angrenzenden Hofgarten, dessen Charakteristik in den unterschiedlichen Gartenpartien besteht, die aber in sich geschlossen sind. Zu der Residenz gehört auch eine Hofkirche, die 1743 geweiht wurde. Besonders hinsichtlich der besonderen Raumausgestaltung zählt dieses Gotteshaus in Deutschland zu den vollkommensten Sakralbauten des 18. Jahrhunderts. Manche wären wohl noch länger in dieser Kirche geblieben, doch wegen einer bevorstehenden Trauung war dies jedoch nicht möglich. Wie es Klaus gefällt – mit Alice beim Lügenstein-Brunnen Da wir nachmittags wieder im Hotel waren, bot sich noch eine Stippvisite in Eibelstadt – der kleinsten Stadt Bayerns – an. Eva las unterwegs Interessantes über die Stadtgeschichte vor. Innerhalb der vollständig erhaltenen Stadtmauer konnten wir sowohl stattliche als auch verspielte Repräsentationsbauten aus vergangenen Jahrhunderten sowie das Maintor bewundern. Letzteres ist eines von den drei Toren – entstanden ist dieses um 1510 bis 1520. Neben dem Marktplatz, den die Mariensäule mit dem goldenen Strahlenkranz ziert, sei noch der Lügenstein-Brunnen am Heumarkt von 2008 erwähnt. Damit soll an die berühmteste Fossilienfälschungsaffäre der Wissenschaftsgeschichte erinnert werden, die sich 1725 ereignet haben soll. Nicht minder kurios ist das Wein- und Steuer-Glöckchen aus dem 14. Jahrhundert. Dies hängt im Dachtürmchen des Rathauses und erinnert noch heute an die alte Form der Steuereinhebung. Abgerundet wurde diese Stadterkundung mit dem Besuch eines gemütlichen Weinlokals.
Der letzte Tag dieser Kurzreise war ein warmer und sonniger Frühlingstag – also gerade passend für den Besuch des Rokokogartens in Veitshöchheim, von dem es heißt, er sei der schönste Europas. Darin gibt es auch ein Sommerschloss, das in den Jahren 1680 bis 1682 erbaut und durch den Architekten Balthasar Neumann 1753 vergrößert wurde.
Etwa um 1760 entstand dann für den Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim dieser Rokokogarten, in dem sich um die 300 Sandsteinskulpturen befinden. Charakteristisch für diesen Park sind aber auch die Brunnen, Wasserspiele, Pavillons und Rondelle – aber auch künstliche Ruinen und eine Grottenanlage. Dieser Rokokogarten, der durch seine Lauben und Heckenkabinette das damalige Bedürfnis nach Privatheit und Abgeschiedenheit widerspiegelt, war schon ein eindrucksvolles Erlebnis – nicht zuletzt durch die anschauliche Führung von Alice.
Um sich noch vor der Rückfahrt nach München noch zu stärken, suchte ein kleiner Teil der Gruppe – zwecks barrierefreien WC – gleich in der Nähe des Parks ein Lokal auf, bei dem man auch draußen sitzen konnte. Den Rest zog es zum Main, wo sich auch gut speisen ließ. Somit gingen vier wissenswerte und erlebnisvolle Tage zu Ende.
Abschließend noch Hinweise zur Barrierefreiheit: Während die Residenz in Würzburg barrierefrei erreichbar ist, ist dies beim Schloss in Veitshöchheim nicht der Fall – im Rokokogarten gibt es ein barrierefreies WC (Euro-Schlüssel).
Werner Müller
Wiederum bei Sonne fuhren wir am Sonntag in der Gondel auf die Ehrwalder Alm. Nach einem Spaziergang um den Almsee genossen wir die Jause bei Oktoberfestmusik in der Ehrwalder Alm.
Am Montag genossen wir per Schiff und zu Fuß den Forggensee und erlebten dort einen schönen Tag.
Der Dienstag war das absolute Highlight dieser Woche. Wir fuhren mit der Gondel auf die Zugspitze, wobei wir ein herrliches Rundpanorama bei 160 km Fernsicht bewunderten. Bei herrlichem Wetter konnten wir bis zur Schweiz sehen. Nach einem Besuch des Museums und einem schönen Tag auf der Zugspitze fuhren wir wieder mit der Gondel nach unten. Ein Tag, den ich nicht mehr vergessen werde.
Am Mittwoch war unser freier Tag, den wir im und ums Hotel herum verbummelten.
Leider verließ uns nun der Sonnenschein und so fuhren wir am Donnerstag ins Geigenbaumuseum nach Mittenwald. Hier sahen wir die einzelnen Schritte, wie die Musikinstrumente handwerklich gebaut wurden. Ein Film im Museum informierte uns darüber, wie noch heute in einer Geigenbauschule Kenntnisse im Instrumentenbau vermittelt und musikalische Förderung geleistet werden. Anschließend zeigte uns Alfred, ein Mitreisender, noch einzelne Stationen seiner Kindheit, da Mittenwald seine Heimat ist. Es war ein schöner Tag in Mittenwald, wenn es auch mal kurz geregnet hat.
Am Freitag fuhren wir noch nach Wattens in die Swardowski Kristallwelten, an denen auch Andre Heller beteiligt war. Hier wurde eine glitzernde Kristallwelt geschaffen, die die Besucher verzauberten und an Wunder glauben ließ.
Am Samstag fuhren wir wieder nachhause und eine wunderbare Urlaubsreise war beendet.
06.09.2013
Margit Allstädt
Um die nähere Umgebung des Hotels kennen zu lernen ging es zunächst an den Kalterer See, an dem eigentlich eine Wanderung geplant war. Doch die sommerlichen Temperaturen hielten die meisten von diesem Vorhaben ab – nur einige trotzten der Hitze und kämpften sich durch das Gelände. Manche gingen sogar zu Fuß und rollstuhlschiebend zum Hotel zurück. Dabei waren sie schon einige Zeit unterwegs und zudem ging es durch eine hügelige Landschaft. Die anderen widmeten sich der „Wirtschaftskunde“, indem sie sich in den nächstgelegenen Lokalen gut gehen ließen. Ein Café hatte eine erhöhte Terrasse, die einen schönen Blick über den See bot.
Tags darauf schien der Sommer eine Pause einzulegen – jedenfalls war es merklich kühler und der Himmel bewölkt. Doch dies hielt uns nicht davon ab, die Trauttmansdorffer Gärten zu besuchen, die nur den sprichwörtlichen Katzensprung von Meran entfernt sind. Dort gruppieren sich über 80 Gartenlandschaften um das Schloss Trauttmansdorff, das von der österreichischen Kaiserin Elisabeth des Öfteren besucht wurde. In den dortigen Anlagen wachsen Pflanzen aus aller Welt. Letztlich sind diese Gärten eine Mischung aus botanischen Anlagen und Freizeitattraktion.
Nach so viel Natur war es nun an der Zeit, eine Stadt zu besuchen. So fuhren wir in die südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Im Mittelpunkt dieses Aufenthaltes stand einiges Sehenswertes in der malerischen Altstadt. Alice ist unsere Fremdenführerin, sie führte uns zum Waltherplatz, in die Laubengasse und später zur Gletschermumie „Ötzi“, die 1991 in den Ötztaler Alpen gefunden wurde. Doch zunächst zum Waltherplatz, der nach Walther von der Vogelweide benannt ist, der als der bedeutendste deutschsprachige Lyriker des Mittelalters gilt, Im Mittelpunkt dieses Platzes, der die „gute Stube“ von Bozen genannt wird, befindet sich das Denkmal des Dichters. Einen weiteren Blickfang bildet der Dom Maria Himmelfahrt, der das Wahrzeichen von Bozen ist. Zudem wird dieser Kirchenbau als ein Juwel romanischer und gotischer Baukunst bezeichnet. Auf diesem Platz finden übrigens auch verschiedene Märkte statt. Weiter ging es dann zur Laubengasse, die nicht nur als eine exquisite Einkaufsmeile gesehen werden sollte. So erzählte uns Alice auch einiges Interessantes über diese Gasse, deren Häuser und dem Obstmarkt mit seinen vielfältigen Angebot an Früchten und Gemüse. Dieser täglich stattfindende Markt kreuzt übrigens die Laubengasse. Während der Mittagspause probierten die meisten aus, was Bozen kulinarisch so zu bieten hat. Nun ging es in das barrierefreie Archäologiemuseum, in dem der „Ötzi“ einen Schwerpunkt bildet. In zwei Gruppen erfuhren wir über diese Mumie alles Wissenswerte- so auch, welche Kleidung der getragen hatte. Anschließend blieb dann Zeit, um Bozen noch selbst zu erkunden.
Da wir ja in einer Weinregion waren, bot sich auch eine Verkostung des edlen Rebensaftes an. Auch wenn unser Busfahrer an diesen Tag seinen Ruhetag einlegen musste, konnte er uns dennoch in das nahe gelegene Kaltern bringen. Je nach Gusto konnten wir dort verschiedene Weine und Traubensäfte probieren. Dann ging es zu Fuß und rollstuhlschiebend zu der altbekannten Jausenstation „Christl im Loch“, die inmitten von Obst- und Weinbergen gelegen ist. Dort stärkten wir uns für den Heimweg, der noch vor uns lag. Auch wenn dabei einige Steigungen überwunden werden müssten, wurden wir doch mit einigen herrlichen Ausblicken in das Umland entschädigt.
Wie schon erwähnt, waren wir bei dem Besuch der Trauttmansdorffer Gärten von Meran nur einen Katzensprung entfernt. Diese als sonnig beschriebene Kurstadt, in der schon Könige und Filmstars zu Gast waren, wollten wir dann drei Tage später näher erkunden. Nun ja, von der Sonne war an diesem Tag wenig zu sehen. Es sah eher nach Regen aus, doch zum Glück fielen dann nur ein paar Tropfen. Dennoch konnte an der Promenade mit seinen Blumenrabatten, Cafes und prächtigen Gebäuden das südliche Flair nicht in vollen Zügen genossen werden. Deshalb zog es uns bald in die dortige Laubengasse, in der einst unter den Lauben hauptsächlich Handel und Handwerk betrieben wurde. Heute ist es dort so ähnlich wie in Bozen. Beeindruckend war während der Dämmerung die Stimmung an der Promenade, an der der Fluss namens Passer entlang fließt. Zudem wurden einige Gebäude von Scheinwerfern angestrahlt. Dies war auch ein schöner Abschluss der beeindruckenden Tage in Südtirol.
Bleibt noch zu erwähnen, dass bei der Hinfahrt in Sterzing und bei der Rückreise in Brixen ein Zwischenhalt eingelegt wurde. Während das erstgenannte Städtchen seit alters her als eine wichtige Handelsstadt galt, zählt das letztgenannte zu den ältesten Städten von Tirol. Vor allem für Brixen hätte es mehr Zeit bedurft, um alles genauer in Augenschein nehmen zu können.
Hinweise für Rollstuhl-BenutzerInnen
Ein Behinderten-WC gibt es: am Kalterer See beim öffentlichen Badestrand Lido; in den Lokalitäten der Trauttmansdorffer Gärten (dort ist auch fast alles barrierefrei angelegt und kann auch mit dem Elektro-Rolli erkundet werden); der Touristik-Information zufolge soll es dies in Bozen am Waltherplatz im Stadthotel oder im 1. Stock vom Parkplatz P3 geben; in der Jausenstation Christl im Loch3 (Unterplanitzing 43, Kaltern); bei der Kurverwaltung von Meran; in Sterzing u. Brixen jeweils außerhalb der Altstadt beim Busparkplatz
Werner Müller
Der erste Tag begann mit einem ausgiebigen Frühstücksbuffet. Um 10 Uhr versammelten wir uns beim Bus, da der Chef des Hotels sich freundlicherweise angeboten hatte, uns in den Nationalpark am Neusiedler See zu lotsen. Der Weg wurde ziemlich schmal – au Backe, ob das gut geht mit unserem riesigen Bus!? Der Gegenverkehr kam nur sehr mühsam vorbei, eine geeignete Parkbucht war nicht zu finden. Während die arme Gritt sich abrackerte, bestaunten wir hoch oben im Bus die weite, steppenartige Landschaft. Wie ein glattes Tuch lag eine große Salzlake des Neusiedler Sees ausgebreitet, umgeben von tausenden violett blühenden Salzastern. Mit viel Geduld und Glück fanden wir schließlich doch noch eine Parkgelegenheit, so dass wir gemütlich zur Aussichtsplattform wandern konnten. Das Wetter war herrlich! Auch zahlreiche Vögel konnten wir in der Ferne auf dem Wasser beobachten.
Anschließend besuchten wir das Dorfmuseum in Mönchshofen. Hier wurden liebevoll alte Werkzeuge, Möbel und Accessoires aus Urgroßmutters Zeit zusammengetragen und verschiedene Handwerksbetriebe, sowie Wohnräume und Ställe gezeigt. Bevor wir dann ins Hotel zurück fuhren, ließen wir uns die handgemachten Wachterln mit Kaffee schmecken. Zurück in Podersdorf hatten wir noch Zeit bis zum Abendessen, so dass einige von uns zum Baden gingen. – Das Hotel liegt wunderbarerweise direkt am Neusiedler See.
Leider wurde es am nächsten Tag ziemlich kalt und wir mussten uns für den Ausflug nach Eisenstadt warm anziehen. Dennoch hat uns das Städtchen mit seinem Schloss Esterhazy gut gefallen.
Am folgenden Tag stand ein besonderer Tagesausflug auf dem Programm: Sopron (gesprochen: „Schopron“, früher auch Ödenburg genannt), eine kleine gemütliche Grenzstadt in Ungarn. Kaum eine andere ungarische Stadt hat ihr von Mittelalter und Barock geprägtes Antlitz so gut bewahren können. Dort ließen wir uns von einem netten Führer die Stadt zeigen. Von den vielen Eindrücken doch ganz schön erledigt, erholten wir uns in einem sehr schönen Lokal mit ausgezeichnetem Essen. Abends im Hotel gab es dann Livemusik und Tanz. – Die Siloahner*innen waren natürlich ganz vorn mit dabei und haben den anwesenden Senioren im Speisesaal richtig eingeheizt! Auch dem Personal hat dieser Abend offensichtlich richtig Spaß gemacht!
Nach dieser durchtanzten Nacht stand uns der nächsten Tag zu unserer freien Verfügung, da unsere Gritt, Busfahrerin und Straßencowboy, ihren verdienten Ruhetag hatte. So schliefen einige sich aus, während andere sich am stürmischen Wasser aufhielten und wie im Rausch mit den Surfern und Skypesurfern mitfieberten, die im Affenzahn am Ufer entlang bretterten und Saltos schlugen. Ich bekomme jetzt noch Herzklopfen, wenn ich daran denke! Diese Ecke am Neusiedler See ist ja die windreichste Gegend in Europa; durch das enge Donautal werden die Windströmungen wie in einer Düse verstärkt.
Gegen Mittag beruhigte sich das Wetter erstaunlich schnell, sogar die Sonne schien von einem blauen, stürmisch zerfetzten Wolkenhimmel, so dass die kleine Schiffsrundfahrt ein voller Genuss wurde. Gegen 16 Uhr gab es eine Kaffeejause im Hotel. Es war sogar so warm, dass auf der Terrasse aufgedeckt wurde. – Und was für eine Verführung: die Kuchen und Torten waren richtig lecker!! Da läuft einigen sicher heute noch das Wasser im Munde zusammen. Da am nächsten Tag der zweite große Tagesausflug anstand, es soll nach Wien gehen, besorgten sich alle im Laufe des Tages eine Brotzeit im Dorf. So lernten wir den Ort Podersdorf mit seinen für diese Gegend typischen, schlichten, bunten Häuschen kennen und trafen uns – wie sollte es auch anders sein, in einem Kaffee wieder.
Die Fahrt nach Wien verlief ohne Probleme und wir kamen gut dort an. In Wien selbst aber wurde es chaotisch: Die vielen engen Straßen, oft Einbahnstraßen, waren vollgestopft mit Autos. Außerdem gab es eine Demo in der Innenstadt, weshalb Straßen gesperrt waren. Die Stadtführung, die vom Bus aus durchgeführt wurde, geriet so zu einer echten Geduldsprobe. Als wir dann nach endlich aussteigen konnten, waren alle erleichtert, sich für eine Stunde die Beine in der Weaner Fußgängerzone vertreten zu können und frische Luft zu schnuppern. Das Wetter blieb uns hold, so dass wir gutgelaunt wieder ins Hotel zurück fuhren.
Der letzte Tag in Podersdorf gestaltete sich nach den Strapazen des vergangenen Tages angenehm ruhig, was von vielen dankbar angenommen wurde. Es fand eine Führung im Nationalpark am Neusiedler See statt. Wir besuchten die gleiche Salzlake wie am ersten Tag, doch diesmal von der gegenüberliegenden, dem Neusiedler See zugewandte Seite. Mit dem Bus fuhren wir hin und erfuhren viel Interessantes über die Entstehung des Neusiedler Sees und auch, warum sein Wasser leicht salzhaltig ist. Daraus ist eine besonders vielfältige und faszinierende Artenvielfalt entstanden. Viele zehntausende Gänse überwintern hier, da der Winter durch den See sehr mild ist. Wenn sie dann an einem Tag aufbrechen, nach Süden, muss das ein imposanter Anblick sein!
Nach der fröhlichen und anschaulichen Führung beschloss ein Großteil zu Fuß zurückzugehen, da es zum Hotel nicht allzu weit weg war. Unterwegs lud uns eine romantische kleine Winzerei am See mit sonniger Terrasse zu einer Brotzeit ein.
Am letzten Abend im Hotel verwöhnte uns die Wirtsfamilie mit einer zünftigen Brettljause und wir erfuhren bei einer feuchtfröhlichen Verkostung alles über die einheimischen Weine des Gebietes am Neusiedler See.
Tja, die Siloahner*innen sind halt richtige Genussbolzen! Euch bis zum nächsten Bericht alles Gute!